Sheryl Crow & Friends – Live From Central Park :: Unaufregend

Auch auf die Gefahr hin, der Künstlerin und ihrem duvre nicht ganz gerecht zu werden, muss die Frage erlaubt sein, wer dieses Live-Album eigentlich braucht. Das ansehnliche Staraufgebot (Stevie Nicks, Chrissie Hynde, Keith Richards, Eric Clapton et al) ist für viele sicher Grund genug, ein paar Mark locker zu machen, um in den Besitz von Live-Aufnahmen bekannter Hits wie „All I Wanna Do“ oder „My Favorite Mistake“ zu kommen. Wirklich Aufregendes sucht man in der mit 73 Minuten prall gefüllten Wundertüte bis auf zwei, drei Ausnahmen vergebens. Zu den wenigen herausragenden Songs hier zählt neben der beseelten Version von „Leaving Las Vegas“, die Sheryl Crow zusammen mit den Dixie Chicks eingespielt hat, vor allem „The Difficult Kind“. Der eher schmucklose Midtempo-Titel gewinnt durch das Mitwirken von Sarah McLachlan. Als Bonus enthält das Album mit „It Don’t Hurt“ einen neuen Song, der aber auch nicht wirklich begeistert. Zu behäbig und durchsichtig agiert die Band, allen voran Gitarrist Peter Stroud, der über die gesamte Spielzeit einfach zu wenig Akzente setzt. Negativer Höhepunkt ist „A Change Would Do You Good“. Hier versinkt die ganze Band in einem undifferenzierten Einheitsbrei, in dem selbst Frau Crow mit ihrer Stimme gnadenlos untergeht. Richtig Spaß an der Sache hatte wohl nur Keith Richards, der zu Beginn von „Happy“ mit dem legendären Statement „It’s great to be here, it’s great to be anywhere“ wieder einmal mit unschlagbar trockenen Humor brilliert.