Short Romans – Short Romans

Zwei neue Bands aus Deutschland lassen mit ihren Debütalben aufhorchen. Zum ersten: Die Short Romans, die sich redlich Mühe geben, so zu klingen, als hätte man jenseits des Ärmelkanals die Klampfen abgestimmt. Immerhin kompetent genug, um den so beliebten JVie?-Das-sollen-Deulschesein .'“-Effekt zu erreichen. Musikalisch einzuordnen sind die Short Romans relativ leicht: Man stelle sich vor. die frühen Police hätten einen Sänger gehabt, der eine Oktave tiefer singt und um ein Vielfaches phlegmatischer intoniert. Fazit: Gar nicht verschnörkelter Locker-Pop mit Hirn im Text und einem Kniewippen in der Hose! Pop der Spät-80er-Jahre ist bei Bond angesagt, wo das traditionelle Gitarrensolo ebenso seinen Platz hat wie die gesampelte Sequenzer-Spur. Würden die Songschreiber-Fähigkeiten der Band nicht argen Formschwankungen unterliegen, dieses Album hätte eine Sensation werden können. Stehen einem beim Titelsong „Use Me“ ob soviel Grausamkeit in der Melodieftihrung noch die Nackenhaare zu Berge, strahlt „l’m No Dancer“ in geradezu magischer Eleganz: Zwischen arabisch/türkischen Tonalitäten zwängt sich ein Akkordeon, dazu swingende Gitarrenakkorde — und der beschwörende Gesang von Norman Heyn macht aus diesem Song eine Perle von seltener Güte. Bitte mehr davon!