Simian – We Are Your Friends :: Super Curry Animals

Mit dem Simian-Debüt CHEMISTRY IS WHAT WE ARE ereilte uns im vergangenen Jahr ein verhuschtes Stück Glück euphorisch in den Möglichkeiten wühlend, schwer verliebt in Melodien hinein bis in den Kanon, berauscht von der eigenen Psychedelia. Ähnlich wie die [bislang] verwandte Beta Band oder Clinic schicken sich nun aber auch Simian an, ihrer Musik mehr Präzision und Power abzuringen. WE ARE YOUR FRIENDS fällt gleich mit der Tür ins Haus, hansdampft und gassenhaut ganz beträchtliche groovt höllisch hier und rockt eminent da, ohne dass Simian dafür ihre herrliche Wunderlichkeit opfern würden. Exemplarisch für das so zielstrebige wie unkonventionelle Vorgehen sei die besonders dringliche Pophymne „Never Be Alone“ näher erläutert. Sie eröffnet, im waschechten ausgenüchterten Dave-Gahan-Lamento über ein Moog-Riff klagend, quasi als Depeche Mode-Rip-Off im Scheppermodus, wirft sich dann jedoch in einen fast hysterischen Refrain von großer Penetranz und Leidenschaft. Auch an anderer Stelle fließt mit großer Selbstverständlichkeit zusammen, was sonst nur mühsam konstruiert miteinander kann. WE ARE YOUR FRIENDS gelang als durch und durch eklektisches Album, das keine Sekunde lang nach Revival klingt, als Beach Boys-Tribut zu den eigenen Bedingungen, ist großes und gleichzeitig Hinterhoftheater, schwer analoger Synthiepop und im selben Moment Hippie-Kacke und doch auch nichts davon, hat sich vom R’n’B, so sagen Simian selbst, manch gerissenes Wie abgeschaut. Könnte man diese Musik essen, wäre sie ein hervorragendes Curry. Ähem, und Simian wären die Super Curry Animals. Ein Bild, so schief und würzig wie diese Musik.

www.wearesimian.com