Simon & Garfunkel :: The Collection
Fast komplette Retrospektive der sanften Folk-Giganten in Miniatur-Vinyl-Replika.
Bis zu ihrer Trennung 197O waren Simon & Garfunkel die erfolgreichsten Vertreter des Sixties-Folk-Pop. Paul Simon und Art Garfunkel aus dem New Yorker Stadtteil Queens, die schon als Teenager unter dem Namen Tom & Jerry kleinere Hits verbuchten, galten nach der Protestwelle mit Calionsngur Bob Dylan als gemäßigtere Folkvariante des kulturellen Umbruchs. Die inklusive der 1981er Konzert-DVD live IN CENTRAL PARK als BOX-Set THE collection re-edierten fünf Albenklassiker der Jahre 1964 bis 1970 machten Simon &.Garfunkel unsterblich. Maßgeblichen Anteil am Aufstieg der beiden hatte der damalige Produzent von Bob Dylan: Tom Wilson. Doch starb das sparsam produzierte Debüt WEDNESDAY MORNING,3am 4 Ende 1964 erst ein mal einen einsamen Tod an den Ladenkassen. Zweistimmige Gesangsharmonien a la Everly Brothers mit Akustikbegleitung tönen zwischen Standards wie „Go Tell It On The Mountain“, Dylans „The Times They Are A-Changin'“ und Simons in eingängige Harmonien verpackte Poesie von „Bleecker Street“ und „Sound Of Silence“ noch durchschnittlich. Frustriert gönnte sich Simon eine Auszeit als Solist im fernen Europa. Vor einem Auftritt in Kopenhagen ereilte ihn Ende 1965 die unglaubliche Nachricht:“Sound(s)Of Silence“ stand in einer von Wilson mit der Session-Crew von Dylans bringing it all back home elektrifizierten Version an der Spitze der US-Charts. Schon im Februar 1966 karrten Columbia-Werbestrategen sounds of silence 4 eiligst in die Läden. Unter Bob Johnstons Ägide entstanden das angejazzte „Somewhere They Can’t Find Me“ sowie „Richard Cory“ und „We’ve Got A Groovy Thing Goin'“. Beiderseits des Atlantiks wurden „I Am A Rock“ und das live mitgeschnittene „Homeward Bound“ Top-Ten-Singles. Ein psychedelisierter Quantensprung gelang mit PARSLEY, SAGE, ROSEMARY AND THYME 5 Ätherische altenglische Folklore („Scarborough Fair/Canticle“) mixte sich mit fernöstlichem Mystizismus („Pattern“) und simplen Ohrwürmern wie „Homeward Bound (Studio Version)“, „Cloudy“, und „59th Street Bridge Song (Feeling Groovy)“. Mit der Toncollage „7 O’Clock News -Silent Night“ erwies sich Simon als kritischer Beobachter der angespannten Weltlage: Reale Radio-Nachrichten überblenden mit dem deutschen Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht“. Mit dem von Roy Halee co-produzierten bookends 4 setzte das Duo 1968 im 16-Spur-Verfahren sowie mit dem Einsatz des neuen Moog-Synthesizers einen noch höheren Standard. Anklänge an die Avantgarde bietet die kristallklare Produktion in „Voices OfOld People““Old Friends“und“Overs“. Konventionelleres wie „America“ und die skurrile Saga „Punky’s Dilemma“ entwickelten sich zu Dauerbrennern amerikanischer Radiostationen. „A Hazy Shade Of Winter“, „At The Zoo“, „Fakin‘ It“ und „Mrs. Robinson“ waren als Singles erfolgreich. Letzterer war auch Themensong des Kultkinofilms „Die Reifeprüfung“ („The Graduate“), dessen Soundtrack in der Retrospektive ausgeklammert bleibt. Fast zwei Jahre Arbeit steckte Simon in das neun Millionen Mal verkaufte bridge over troubled water 5 -quasi ein Solowerk. Garfunkel, der sich auf seine beginnende Filmkarriere konzentrierte, schaute nur noch gelegentlich im Studio vorbei. Zwischen polyrhythmischem Happy-Pop(„Cecilia“), kitschigen Peru-Impressionen („El Condor Pasa“), subtilem Balladen-Drama („The Boxer“) und dem hymnisch-gospelnden Titelsong entwarf das fünfte Werk ein Konzept von nicht gekannter Perfektion. Allein in Deutschland stand das Album mehr als ein Jahr lang in den Hitlisten, wurde in den USA (zehn Wochen auf Platz 1) mit dem Grammy ausgezeichnet und erhielt in England gar den British Britannia Award als beste LP der vergangenen 25 Jahre.
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