Sinead O’Connor
She Who Dwells In The Secret Place Of The Most High Shatl Abide Under The Shadow Of The Almighty Roadrunner/Universal Weirdo-Pop: Nach »5 Jahren Achterbahnkarriere nun das Abschiedsalbum der streitbaren irischen Sängerin – zu- mindest vorläufig.
I Als Bob Dylan nach seinem schweren Motorradunfall nur noch mittelprächtige Alben I machte, wusste man wenigstens, woran man war. Sinead 0′ Connor dagegen ist auch I nach 15 Jahren ein großes Mysterium geblieben. Dabei fing alles so gut an: Ihr ’87er Debütalbum the lion and the cobra galt als Meilenstein neuer irischer Rockmusik, und der Nachfolger i do not want what i haven’T got enthielt immerhin noch den Ohrwurm“.Nothing Compares 2 U“. Doch dann wurde es mystisch, spirituell und langweilig. Das kahlköpfige enfant terrible verging sich an einer kauzigen Mischung aus Feminismus, Gottesfürchtigkeit, Rebellion und Anpassung – erklärte sich erst zur Aussteigerin. dann zur Lesbe und zur Priesterin. Kein Wunder, dass die Musik, die sich in Richtung Reggae, Dub und Electronica verlagerte, irgendwann nur noch zweitrangig war. Sinead war nicht der aalglatte Rockstar, der sie hätte sein müssen, um ihre Popularität auszubauen, geschweige denn zu behaupten. Das letztjährige sean-nos nua mit traditionellen Folksongs war denn auch eher ihre letzte Zuflucht. Nur: Richtig weitergebracht hat sie die Suche nach ihren Roots nicht. Im Gegenteil: Sinead ist am kreativen Tiefpunkt und legt nun ihr offizielles Abschiedsalbum vor. Zum Jahresende wechselt sie in die Politik und bedankt sich bei ihren Fans mit einem ungewöhnlichen Karriererückblick. Nicht in Form der üblichen Greatest Hits, sondern mit vielen Schmankerln und Extras: Auszüge aus den jüngsten Arbeiten mit Brian Eno, den B-52s oder Massive Attack, dazu ein komplettes Live-Album mit ihren Folk-Interpretationen und sämtlichen Hits sowie fünf ganzlich neue Songs. Die pendeln zwischen Reggae, Dub und Folk, sind zumeist ruhig, getragen und balladiös und unterstreichen einmal mehr den krassen Gegensatz zum dynamischen Frühwerk der 36-Jährigen. Doch das ist alles nichts gegen die gruseligen Cover von Abbas“.Chiquitita“ und „Love Hurts“ (in den Siebzigern von Nazareth populär gemacht). Die hätten sich weit besser zur Folter irakischer Kriegsgefangener geeignet als etwa Metallica. 3 MARCEL ANDERS >>>
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Sinead O’Connor The Lion And The Cobra [1987) Sinead O’Connor l Do Not Want Whal 0 Havenl Gol 119901
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