Six By Seven – Artist’s Poets Cannibals Thieves

Die Karriere der Band aus Nottingham verlief bisher nicht unbedingt in geordneten Bahnen. Von zahlreichen Abgängen und Labelwechseln zwischenzeitlich immer wieder aus der Bahn geworfen, kehren Six By Seven auf ihrem fünften Album mehr oder weniger zu ihrem musikalischen Ausgangspunkt zurück, den 1998 ihr Debüt the Things We Make markierte. Die neun Songs klingen deutlich düsterer und rauher als noch auf der letzten Platte Left Luggage At The Peveril Hotel. Die mittlerweile zum Trio geschrumpfte Band hat offensichtlich keine Lust mehrauf Diskussionen mit Plattenfirmen und bringt das neue Album konsequenterweise auf dem 2003 gegründeten eigenen Label Saturday Night Sunday Morning heraus. Und in der Tat hört man Songs wie „Tonight (l Wanna Make It Out)“ und „(I Gotta) Get It Together Again“ an, daß die Gruppe nur noch ihren eigenen musikalischen Vorstellungen folgt. Herausgekommen ist dabei das bis jetzt radikalste Album der Band. Es ist soundtechnisch sicher keine Revolution, aber doch so kompromißlos umgesetzt und mit hörbar schlechter Laune ausgestattet, daß sie zwischen all den Bands, die mit ihren „Wir-haben-gerade-die-achtziger-Jahre-füruns-entdeckt -Weisheiten tangweilen, wie ein Fremdkörper wirken. Und das ist gut so. Bewußt setzen Six By Seven in Songs wie „Stara Paris Rescued Me“ und „Just Get It Down“ auf möglichst minimalistische Rhythmen und Baß-Grooves, weit entfernt von der heute so gern eingeforderten Virtuosität. Manchmal klingen sie dadurch fast schon wie eine zeitgemäße Ausgabe von Spaceman 3. Und das ist ja nun wirklich ein großes Kompliment. VÖ:8.8.

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