Sky Larkin :: Kaleide
Wichita/Coop/Universal
Der Los-Campesinos!-Fluch fordert sein nächstes Opfer: Sky Larkins Zweitwerk ist solider IndieRock, zeigt aber Spuren von Stagnation.
Haben Sky Larkin ihr Pulver zu früh verschossen? Bei derart jungen Musikern ist diese Frage vielleicht etwas zynisch, doch erinnert man sich an ihr erstes Headline-Konzert in München (nach vier SupportKonzerten in der Bayerischen Landeshauptstadt innerhalb von fünf Monaten), kommt man ins Grübeln. Damals, Anfang 2009, verliefen sich gerade mal 40 Zuschauer in eine Halle, die locker das Vierfache davon fasst. Und vergleicht man das vor Melodien und angesagten Indie-Rock-Referenzen berstende Debütalbum der drei Briten (THE GOLDEN SPIKE) mit seinem Nachfolger, verstärkt sich der Eindruck einer etwas verkrampften Band, die sich im Bermudadreieck zwischen Zeitdruck, Ambition und mangelnder Weiterentwicklung verloren hat. Dabei ist vieles beim Alten geblieben: John Goodmansons (Pavement, Bikini Kill) Produktion ist angenehm rau (leider rauschen die Becken wieder zu sehr), und Katie Harkins kehlig-dringlicher Gesang thront über rumpelnden Drums und kantig-dissonanten Gitarrenriffs, die einmal mehr an Sonic Youth erinnern. Aber ähnlich wie Los Campesinos!, die pro Jahr gefühlt drei Alben raushauen, scheinen die drei musikalisch auf der Stelle zu treten, und wo alte Stilmittel aufgegriffen werden – die assoziativen Texte, Harkins ruckartiger Gitarrenanschlag, der leicht angezerrte Bass in „Landlocked“ etc. – erreicht das Ergebnis nur selten die Qualität früherer Songs. Der Opener „Still Windmills“ ist zwar trotz langsamen Tempos und nicht identifizierbarer Tonart eine saftige Built-To-Spill-Gitarrenrock-Breitseite geworden, und das atmosphärische „Anjelica Huston“ variiert das Klangbild mit Synthies und E-Piano, doch insgesamt ist KALEIDE eher solide als spektaulär ausgefallen.
www.weareskylarkin.com
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