Slash von Slash & Anthony Bozza

Für die einen ist er der letzte Vertreter der ehrwürdigen Spezies Hardrock-Gitarrenrecke, für andere eine Fleisch, Blut und Haar gewordene Comicfigur mit relativ wenig (weil derivativem) Witz, originell wie eine Spongebob-Karikatur von Jimmy Page und ebenso ernstzunehmen. Man könnte sich in der Mitte einigen-Gitarre spielen kann Saul Hudson definitiv, und wenn praktisch alles, was er je gespielt hat. nach irgend was klingt, was andere vor ihm gespielt haben, ist das vielleicht die Ungnade der späten Geburt, jedenfalls aber typisch, denn auch Slashs Leben wirkt wie eine (in Teilen todernste) Parodie, eine Mix-Hommage an Page. Johnny Thunders, Ronnie Wood und andere „Endless Party“-Eskapadeure. zusammengekupfert aus einem Regal voller Drogenrocker-Biografien von „Hammer Of The Gods“ bis „Too Much Too Soon“. Das hat den Nachteil, dass Slashs Memoiren von enervierender Vorhersehbarkeit sind. Hinzu kommt, dass er zu Redundanz und Binse neigt was er über das Leben an sich zu sagen zu haben meint, ist eine Art US-Vorstadt-Zen-Buddhismus: Es kommt, wie’s kommt, was soll’s, man. Dass er kein großer Erzähler ist und sein Diktat skandalös lieblos ins Deutsche, na ja, „übersetzt“ (und miserabel lektoriert) wurde, tut das Seine-man kämpft sich durch 500 Seiten, nach deren Bewältigung man im Grunde nichts erfahren hat, was man nicht schon wusste oder ahnte, abgesehen von der auch nicht revolutionären Erkenntnis, dass Zeit zu wertvoll ist, um sie mit Heroin, Suff, wahllosem Sex und Rockerautobiografien zu vergeuden.

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