Sleater-Kinney – The Woods

Fuchs, du hast die Gans gestohlen, gib sie wieder her, sonst wird dich der Jäger holen mit dem Schiengewehr. Bei Sleater-Kinney funktioniert die Geschichte vom Fuchs ein bißchen anders: Die Ente (anstelle der Gans) erkennt die Liebe ihres Lebens im good-looking Fuchs, verläßt jedoch das gemeinsame Land-Nest, bevor es zum Größten respektive Ärgsten kommt. Die Anti-Love-Fabel bei Sleater-Kinney braucht kein Schießgewehr: „Land Ho!“ schmettert Janet Weiss (oder ist es Carrie Brownstein?), es wird ein groteskes Vibrato, und die Gitarren verenden im schlappen Feedback. „Goodbye little fox“. Auch sonst ist diesmal alles anders bei Sleater-Kinney. Produziert hat das siebte Album des Trios Dave Fridmann (Sparklehorse, Flaming Lips, Mercury Rev.), und anstatt einen weiteren bemerkenswerten Beitrag in der Reihe wichtiger, wuchtiger Provokationen in der müden Männer-Domäne Indie-Rock zu stellen, werkeln die drei Frauen Weiss, Brownstein und Tucker an schwierigen Gitarrenaufgaben, suchen eine Ecke im Blues, die noch nicht von Stephen Malkmus belegt ist, und eine Reihe Überraschungen mehr. Felsbrocken aus den Post-Punkrock-Gebirgen, in unregelmäßigen Abständen herunterfallend. So sieht Liebe bei Sleater-Kinney aus: „Show me your darkest side, and you better be my bloody match“ (Let’s Call It Love“).

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