Sleeper – Pleased To Meet You
Der ewige Insider-Tip unter den Brit-Poppern: Auf der Insel kultisch verehrt, vom Rest der Welt schlichtweg ignoriert, fristen Sleeper das Dasein eines Mauerblümchens. Dabei haben Louise Wener, Jon Stewart und Andy Maclure auf ihrem dritten Album einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht: Die 13 Songs sind allesamt griffiger als auf dem hektischen THE IT GIRL (’96). Dabei steht das Trio weiterhin für eigenwillige Tempo-Wechsel, für spröde Arrangements und verquere Song-Strukturen. Kurzum, sie sind so britisch wie Sandwiches, Pfefferminz-Schokolade und Ginger Ale. Melodisch, unaufdringlich, arty. Louise Wener singt wie Chrissie Hynde und wäre am liebsten Elvis Costello. Doch ihre Songs bleiben im Mittelmaß hängen -dank monotoner Strukturen und minutenlangem Riff-Reitens. Dabei wartet PLEASED TO MEET YOU nicht nur mit Stephen Street, dem Duke String Quartett und einem vollständigen Bläser-Ensemble auf. sondern auch mit exquisiten Lyrics. Und darin betreibt die adrette Louise einen charmanten Seelenstriptease: Kleinbürgeliche Monotonie und Beziehungsstreß sind ihre Themen. Was jedoch fehlt, ist der letzte Kick, der Mut, auch mal aus dem eigenen Makrokosmos auszubrechen.
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