Solo für Anna Von Michael Eichhammer
Die Geschichte oder: das Märchen ist schon so oft erzählt (und verfilmt) worden, dass man den Überblick verliert: von der Realisierung des lange ersehnten Traums, Teil einer erfolgreichen Band zu sein. Der Journalist Eichhammer lässt in seinem zweiten Roman diesbezüglich aber auch gar kein Klischee aus. Frank, der30 geworden ist, ohne aus seinem Leben „etwas zu machen“, will seine alte Studentenband wieder aufleben lassen. Davon muss er die anderen Bandmitglieder allerdings noch überzeugen. Bei Paul, dem mittelständischen und unglücklichen Familienvater, und Arne Alexander, dem erfolgreichen Werbetexter, ist das nicht sonderlich schwer, bei Anna gibt’s anfangs Schwierigkeiten, weil niemand weiß, wo sie ist- aber da hilft selbstverständlich der Zufall. Alle Bandmitglieder sind Figuren mit derart stark ausgeprägtem Charakter, dass es vor Klischees nur so klingelt, angefangen bei Frank, der außer seiner Musik und der anscheinend hoffnungslosen Liebe zu Anna nichts hat, bis hin zu Arne Alexander, dem geldigen, heiß begehrten „Durchstarter“, der im Grunde doch einsam ist. Auch der Musikladenbesitzer „Crazy“ hat alles, was einem an Stereotypen zu diesem Thema einfällt. Dadurch wird der Roman sehr vorhersehbar; obwohl er lustig und definitiv nicht langweilig geschrieben ist. fehlt die Spannung. Was an Problemen auftritt und wie siegelöst werden, kennt man halt einfach zur Genüge aus etlichen Büchern und Filmen.
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