Sonic Youth :: Simon Werner A Disparu

Sonic Youth Recordings/Cargo

Mit „handgemachtem“ Ambient irgendwo im Niemandsland zwischen Avantgarde und Song.

Es schabt und klingelt und grollt und donnert. Was die Veröffentlichungen auf Sonic Youth Recordings auszeichnet, ist das Herausstellen von Eigenschaften, die auf den regulären Alben der Band in den Songs versteckt sind. Sonic Youth nehmen sich die Freiheit, Avantgarde und Experiment auf ihrem eigenen Label zu ihrem Recht kommen zu lassen. Die laufende Nummer neun auf Sonic Youth Recordings, der Soundtrack zum Film „Simon Werner A Disparu“ des französischen Regisseurs Fabrice Gobert, nimmt eine Sonderstellung in dieser Reihe ein, was aber nicht zwangsläufig als Kompliment zu verstehen ist. Für eines ihrer Avantgardeprojekte (großartig: das 1998er Invito Al Cielo mit Jim O’Rourke) ist diese Sammlung „handgemachter“ Ambientmusik in der ersten Hälfte zu unspektakulär (Ausnahme: die kleine Gitarrennoisesinfonie „Thème de Laetitia“). Für ein songorientiertes Album wiederum sind die Stücke, die man als Songs bezeichnen kann, nicht richtig ausformuliert. Einen beruhigenden Hinweis hält Simon Werner A Disparu trotzdem bereit: Es gibt noch Filmmusiken jenseits des Daft-Punk-„Tron“-Kitsches.