Spandau Ballet – True
Die Kreativität von Spandau Ballet liegt dann, sich als individueller Teil eines visuellen Konzeptes auszudrücken. Keine große Philosophie in den Texten – TRUE ist nichts weiter als ein Soundtrack zur New-Romantic-Moden-Show. Ein Modeschöpfer wie Karl Lagerfeld könnte seine Kreationen zum müden Spandau BalletSound in den Damentoiletten des Pariser Clubs „Regine’s“ auf der Welle reiten lassen.
„Pleasure is in my car, even in the bus, I’m searching.. ,“ ist eine Textprobe aus „Pleasure“ auf dem zweiten Album von Spandau Ballet. Und diese moderne europäische Folk-Song-Lynk spitzt sich zu in der unglaublichen Banalität des Schönen:
„Pleasure is a word, when love is unheard.“ Das Geheimnis des langen Wegs der Leidenschaft. Wenn dieses Terrain erst einmal beschriften ist, dann kann man sich mit TRUE bewegen/wohlbefinden.
Die acht Spandau Ballet Songs auf TRUE stehen musikalisch in soften, souligen Disco-Ecken. Doch den Stücken fehlt der innere Fluß, der überzeugen könnte; es fehlt eingebundener Swing, der „natürlich“ ist. Den Spandau-Leuten fehlt es ganz einfach am Talent, gute Songs zu schreiben. Ihre Kompositionen plätschern scheinbar beliebig dahin, entworfen mit allerlei Technik im Studio.
Eigentlich sollten sie sich endlich einen Motown-Produzenten suchen, der mit ihnen die Songs schreibt und entsprechend umsetzt. Denn wie im Stück „Foundation“ tauchen Hinweise auf, wo Spandau Ballet Musik gut ist/ sein könnte: wenn sie im Soul steckt (so ungefähr in der Umgebung der O’Jays/Styhstics); im seichten/weichen Sound der Harmonien und Melodien mit spannendem Funk-Untergrund. Wenn die Musik dies schafft, dann könnte man ihnen auch die Texte verzeihen. Spandau Ballet sollten ihre Ohren mehr auf Smokey Robinson-Platten konzentrieren.
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