Sparklehorse – Distorted Ghost

Mark Linkous lebt irgendwo in Virginia auf einer kleinen Farm, bastelt an seiner Musik, hat einen Hund namens Sweet Pea.zwei Katzen, die Jimmy Stewart und Robert Mitchum heißen, eine Moto Guzzi und einen flammenverzierten Traktor, Baujahr i960. Außerdem hat er bereits ein Album namens VIVADIXIESUBMARINETRANSMISSIONPLOT veröffentlicht. Eine Band nennt er natürlich auch sein eigen. Sparklehorse entzückten schon 1998 mit GOOD MORNING SPIDER die Journaille, und auch Berufsgrantier Tom Waits outete sich als Fan des schrägen Southern-Folks. Ein neues Album ist zwar noch nicht in Sicht, doch mit der EP DISTOR-TED GHOST versüßen Sparklehorse die Wartezeit. Wer auf dem Debütalbum schon den Song „Happy Man“ mochte, darf sich freuen, denn selbiger ist hier gleich doppelt vertreten: Als Distortion-Opener sowie in einer punkigen Radio 1 Live-Version, die hier allerdings „Happy Pigs“ heißt. Auch hier ist die Zerrung angesagt, die allerdings mehr auf dem Gesang liegt. Mit „Gasoline Hörseys“ ist ebenfalls ein Livetrack mit von der Partie, womit wir auch schon beim einzigen Hänger dieses kleinen EP-Juwels wären. Schwamm drüber, es gibt ja noch fünf andere Songs. Wunderbar psychedelischversponnen und mit dem unerwarteten Akkordwechsel an der jeweils richtigen Stelle. Ob man Mark Linkous deswegen gleich in einem Atemzug mit Beck oder Ween nennen muss, wie die Plattenfirma es vorschlägt? Egal, Songs wie „Happy Place“ oder „Waiting For Nothing“ sind schön und gemein zugleich. Mit „My Yoke Is Heavy“ zieht Linkous den Hut vor David Johnston. Das klingt, als hätten die Pixies Pate gestanden, zwei Teenies im Stimmbruch ans Mikro gelassen, und weist den Schlüssel zum Sparklehorse-Universum: immer schön um die Ecke denken.