Stoppok

So isser halt, der Stefan Stoppok. Er hätte ja auch trendkompatibel bis 2000 warten können, mit seinem ersten Live-Album, is‘ aber nicht sein Ding, so von wegen Medienhype, is‘ doch alles für’n Arsch – hat er ganz bestimmt gesagt. Also dürfen sich seine Fans schon jetzt über LA-LA-LIVE ’99 freuen: Drei Konzerte wurden auf 72 Minuten zusammengestaucht. Daß da einiges unter den Tisch gefallen ist, was Stoppok-Spezialisten gerne hören wollen, liegt in der Natur der Sache. Die müssen dann eben selber hingehen, wenn er wieder auf der Bühne steht, und da steht er ja bekanntlich gerne mal drei Stunden am Stück. 15 Songs von „Willi & Gerd“ über „Dumpfbacke“ und „Leise“ bis hin zu „Ärger“ sind auf diesem Livealbum vertreten, dargeboten von seiner Geradeaus-Rock ’n‘ Roll-Band, garniert mit ein bißchen Stoppok-Geflapse mit dem Publikum. Spaß macht LA-LA-LIVE ’99 allemal, auch wenn lieblose Ausblender („Ärger“) die Stimmung mal kurz trüben. Natürlich ist Stoppok auf Studio-Platte auch nicht anders als auf Bühne-Platte, die Band spielt tight und ohne große Überraschungsmomente, Stoppok nuschel-nölt im Ruhrpott-Slang dazu, und trotzdem und gerade deshalb muß man ihn einfach mögen. Weil er unprätentiös, seine Musik in all ihrem angestaubten Retro-Charme angenehm lebendig und Stoppok in letzter Konsequenz ein Menschenfreund ist, der auf Wunsch ein Gitarrensolo auch mal eben mit dem Daumen (links, wohlgemerkt) spielt. So isser halt.