Stoppok :: Neues aus La-La-Land

„Am schönsten isses immer anderswo sowieso“, resümiert der Ruhrpott-Barde das ewige Fernweh und trifft damit wieder mal den Nagel auf den Kopf. Ob die Angst vor Müllbergen („Mülldeponie“), Eifersucht („Nach New York geflogen“) oder Tage, an denen einfach jeder einen anpißt („Na schön“) – Stefan Stoppok greift sich immer in der Luft liegende Allerwelts-Themen, die er aus der Sicht eines Volks-Philosophen ohne Naseweis-Attitüde schildert. Stoppok macht Musik des kleinen Mannes: Seine handgestrickten Songs, die trotz allen Pop-Flairs tief im Folk und Blues wurzeln, haben rein gar nichts zu tun mit den antiseptischen Bemühungen von Grönemeyer, Maffay und Co.Trotz allem drängt sich manchmal der Eindruck auf, als hätte Stoppok den Großteil seiner Songwriter-Ideen verschossen. Denn trotz des sympathischen Handmade-Flairs entpuppen sich „Goldgräber“ oder „Geradeaus“ nur als einfallslose Konfektionsware, die das Niveau seines letzen Albums MIT SICHER-HEIT nicht erreicht. Und den Vergleich mit der ’93er Platte HAPPY END IM LA-LA-LAND, an das das neue Stoppok-Werk zumindest mit dem Titel anknüpft, verliert es vollends. Doch diese Aussetzer sollten nicht davon ablenken, daß Stoppok dank trefflicher Titel wie der Westcoast-Ballade Jede Stunde“ oder dem bissigen Seitenhieb „Was du willst“ noch immer als vielleicht größte Hoffnung der deutschen Rockmusik gelten kann. Auch der fiese Bayern-Blues „Resi“ verdient schon allein wegen seines knorrigen Humors Aufmerksamkeit. Es wäre zuviel verlangt, wenn nicht auch Stefan Stoppok sich mal den einen oder anderen Durchhänger leisten dürfte.