Streetwalkers – Red Card
Wer „Family“ und ihren unvergleichlichen Sänger Roger Chapman mal live in einem kleinen englischen Club erlebt hat, trauerte diesem Erlebnis jahrelang nach. Family in der Ur-Besetzung meine ich, mit Rick Grech und John Whitney so um 1970 herum. Alles, was danach kam, war ziemlicher Käse, auch die erste „Streetwalkers“-LP von ’74 konnte da nicht viel ändern. Doch das ist nun vergessen! „Red Card“ läßt wieder hoffen, denn Chapman zieht wieder so richtig vom Leder, und nur darauf kommt es an bei einer Gruppe, in der er Sänger ist. Natürlich muß der Hintergrund stimmen, aber Chapman ist stets so sehr Persönlichkeit, daß man ihn nicht einfach irgendwo integrieren kann. Damit müssen sich Musiker, die mit ihm arbeiten, abfinden. Das sind in diesem Fall Bob Tench, früher bei Jeff Beck, der altbekannte Ch. Whitney, sowei ein Nicko an den Drums und Jon Plotel am Baß. Sie zaubern einen so trockenen und ungemein harten Sound um Chapman’s Mecker-Organ, daß es ein Rock-Erlebnis der Extra-Klasse wurde. Typisch englisch das Ganze, kein bißchen modisch, und sehr Family-like eben, nur härter. Und für eingefleischte Hard-Rock-Freunde, besinnliche Zwischentöne gibt es bei Chapman & Co. nicht! Alles ist sehr klar, das Konzept, die Kompositionen, die Musiker. Zweifler dürfte es im Falle „Streetwalkers“ kaum geben, dafür oder dagegen ist hier Trumpf, kompromißlos wie „Streetwalkers „-Rock.
Mehr News und Stories