Studio One Roots Vol. 3

Clement „Coxsone“ Dodd, genialer Produzent und Inhaberdes Labels Studio One, ist seit fast dreieinhalb Jahren tot. Und weil sich seitenweise Reggae-Bücher mit Diskographien aus Singles (so um die 6.000) und Alben aus seinem Hause füllen lassen, kann das Londoner Label Soul Jazz Records wohl noch auf Jahre hinaus Compilations mit wunderbaren Stücken aus Jamaika zusammenstellen. Die Reihe Studio One Roots geht in die dritte Runde und bietet wie immer erstklassigen Reggae. Es sind diesmal die weniger bekannten Sänger und Bands vertreten. Namen wie Oppression, Vin Gordon und The Nightingales kennt nur der Reggae-Experte. Mit Dillinger und Prince Jazzbo sind Stars der Dj-Music mit weniger bekannten Roots-Stücken vertreten. Dass dieses Nischendasein unberechtigt ist, beweisen die 18 Roots-Stücke dieser Zusammenstellung. Ein Song verdient besondere Erwähnung, denn Jennifer Laras „A Change Is Gonna Come“ ist ein wunderschönes Juwel, das schon allein den Kauf dieses Albums wert ist. Die Frau hat eine Stimme, die sich in melancholischer Zuversicht in den Downbeat einkuschelt, von Bläsern umspielt wird,während im Hintergrund der Chor dahin schmachtet. Ein weiteres Beispiel für die Genialität des Produzenten Coxsone Dodd, der hier ein Stück Reggae für die Ewigkeit aus den Reglern drehte.

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