Suuns 

Felt 

Secretly Canadian/Cargo 

Vor und nach dem Knall: die Band aus Montreal entwickelt ihre Identität zwischen Psych-Rock und Minimal Piano Music. 

Druck, Widerstand und dann etwas zum Platzen bringen. Wie bei einem Ballon, auf den man einsticht. Suuns-Sänger und -Gitarrist Ben Shemie geht es um den Moment vor dem Knall, so hat er die Aufnahmesessions für FELT beschrieben. Vielleicht war das der Befreiungsschlag aus dem klaustrophobischen Klangraum, den die Band aus Montreal suchte, der über die bislang drei Alben intensiv bespielt worden war. Die elf neuen Songs besitzen auch eine neue Qualität, sie sind Ausbrecher und Zerstörer, sie loten die Extreme aus, sie holpern bisweilen wie ein Kind, das laufen lernt.

In „Baseline“ demonstriert die Band eine Lässigkeit im Umgang mit den vorgefundenen Materialien, die man so auch nicht von ihr erwartet hatte; Krautrock-Anverwandlungen, Klangskizzen, Maschinen-Galopp. Es geht in ganz verschiedene Richtungen hier, und die beste Nachricht ist die dabei: Suuns haben ihre Identität in diesem wilden Parcours schnell gefunden. Zwischen einem hechelnden Psych-Rock-Stück mit Freejazz-Sax („X-Alt“) und einem Minimal Piano-Track mit leicht verfremdeten Gesängen („Materials“) entsteht ein größeres, offenes Klangbild von einer Band auf dem Sprung. FELT ist musikalisch sicherlich weniger geschlossen als die Vorgänger. Nach dem Knall ist die Luft aber nicht raus, im Gegenteil: Suuns formen aus den Klangfetzen noch zu bestimmende, faszinierende neue Musiken. 

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