Terre Thaemlitz – Means From An End
Terre Thaemlitz wurde mit seinem Album DIE ROBOTER RUBATO mit Bearbeitungen von Kraftwerk-Songs für Solo-Klavier für ein paar Leute zwischen New Hampshire und Neheim-Hüsten zu einem Begriff. Der Mann aus New York versteht sich selber als“ambient artist“, was er durch seine Kollaborationen mit Bill Laswell und Leuten aus dessen Dunstkreis oder aber auch durch sein letztes Album COUTURE COSMETIOUE bewiesen hat. Wie jeder anständige Ambient Artist beschäftigt sich der Soundbastler aus Manhattan mit allen Spielarten, die die zeitgenössische elektronische Musik zu bieten hat. MEANS FROM AN END ist harter Stoff. Das Album beginnt mit „Bearbeitungen“ von Aufnahmen eines Jazz Trios. Die Musik – Klavier, Bass, Schlagzeug – die man in einer zeitgeistigen Bar aufgenommen wähnt, wird von Thaemlitz durch einen Filter gejagt und immer wieder mit üblen Verzerrungen, schmerzhaften Frequenzschwankungen und Digitallärm brutal zerstört.Wer beim ersten Anhören von Pink Floyds „Wish You Were Here“ schon gedacht hat, seine Stereo-Anlage sei kaputt, wird bei Thaemlitz‘ Effekten vermuten, daß soeben der dritte Weltkrieg ausgebrochen ist. Ansonsten gibt’s ambiente Soundflächen, deren „Schönheit“ Thaemlitz mit Hochfrequenz-Tönen und Musique concrete-Sprenkseln radikal zerschneidet. Thaemlitz bestreitet die Funktion der Musik als Mittel zur Harmonie. Das ist seinen Alben anzuhören. MEANS FROM AN END ist beileibe kein Hörvergnügen. Aber es ist ein Hörerlebnis. Unter Schmerzen.
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