The Atomic Cafe – French Cuts 1+2
München ist, wie uns ein hier kursierendes Postkartenmotiv erläutert, die „Stadt der Lebensfreude“. Das „Savoir-vivre“ haben aber die Franzosen erfunden. Kein Wunder also, dass in der bayerischen Metropole ein wachsender frankophiler Freundeskreis gerne zu launigen Clubabenden mit französischem Flair pilgert, zu denen das Atomic Cafe regelmäßig einlädt. Dort erfolgreich erprobte Partyfavoriten qualifizierten sich für zwei kurzweilige Compilations mit French Cuts aus den sechziger Jahren zwischen Beat, Pop, Twist, Soul, Chanson und Easy Listening. Album numero un erschien schon einmal vor vier Jahren, war lange vergriffen und kommt nun nochmals auf den Markt. Es versammelt Klassiker wie die Serge-Gainsbourg-Komposition „Harley Davidson “ in der berückenden Version von Brigitte Bardot und allerlei Skurriles wie „Erotica“ von Rita (lustvolles Gestöhne auf Acid-Rock) oder einen beschwipsten Mann-Frau-Dialog über „Sado Maso“ zu Soul-Funk-Begleitung von De Giafferi. Keinen Deut schwächer ist die nagelneue zweite Folge mit einem Spektrum von hoher Kunst auf Großmeister Gainsbourgs Afro-Pop-Jazz-Chanson „Couleur Cafe“ bis zum herrlichen Trash der Kindermelodie-Spielereien mit Mini-Moog von Perrey & Kingsley in „Swan’s Splashdown“ – ohrenscheinlich einem frühen Soundtrack-Entwurf für die Teletubbies. Mit Esprit und Eleganz enthusiasmiert Michel Polnareff auf „La Mouche“, in seiner Originalität und Leichtigkeit zwischen orchestralem Pop, Folk und Psychedelia eine Art französische Antwort auf den forever Changes-Sound von Love. Magnifique sind auch der graziöse Welthit „Comment Te Dire Adieu“ von Francoise Hardy und die charmante Brasil-French Connection von Cesar Camargo Mariano und France Galt auf „Zozoi“. Merci beaucoup, wir warten schon gespannt auf Folge drei.
www.atomic.de
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