The Bevis Frond :: The Leaving Of London

Woronzow/Broken Silence

Lang lebe der Anachronismus! Und übermorgen sind diese ausgeschlafenen Psych-Rock-Songs dann wohl mal wieder en vogue.

Sieben Jahre sind in der Zeitrechnung von Nick Salomon so gut wie nichts. Der Mann mit den drei Leben, einem im Psych-Rock der Siebziger, einem zweiten im langen Arm des Indie-Rock und einem dritten in seinem eigenen Labor in Walthamstow, hat nach sieben Jahren mal wieder ein Album aufgenommen, mit einem Haufen befreundeter Lederhäute und Gitarrenversteher. Man kann nicht sicher sein, dass Salomon nicht ein paar historic recordings in diese 18-Songs-Kollektion gemogelt hat. Die Band klingt wie eine nachlässig ausgepegelte Live-Combo aus der Hüsker-Dü-Ära, die leicht verknoteten „Rock-Hits“ sind konsequent lo-fi, die Balladen zur Gitarre kommen ohne Tricks aus. Retro kann nur sein, wer schon einmal im Heute angekommen ist (so weit waren Bevis Frond aber nie). Und übermorgen ist dieses Zeug dann wohl mal wieder en vogue.

Key Track: „Johnny Kwango“