The Black Crowes – Who Killed That Bird Out On Your Window SRI… The Movie
Das verwirrende Karriere-Auf und -Ab der Black Crowes spottet mitunter jeder Beschreibung: Diversen Trennungen folgten reumütig Reunions. Mal zofften sich die Gebrüder Robinson vehement öffentlich, dann sprachen sie wochenlang kein Wort miteinander, und die Besetzung änderte sich ständig: Mitglieder wurden gleich reihenweise gefeuert. Schließlich heuerte das Südstaaten-Sextett als Led-Zeppelin-Gedächtniskapelle für eine ganze US-Tournee gar Legende Jimmy Page als dritten Gitarristen an. Seinem Stil blieb das Ensemble allerdings immer treu: Wo das Gros „moderner“ amerikanischer Formationen uniform mit Dreiviertelhosen, Tattoos und Piercings metallisch enervierend rappt oder drei Dekaden zu spät den stachelhaarigen Punk raushängen lässt, schwören die Krähen seit ihrer Gründung auf ein Klanggebräu, wie es in Cameron Crowes filmischer 70er-Rock-Hommage almost famous im Mittelpunkt stand: Rolling Stones, Faces. Allman Brothers und Delaney, Bonnie & Friends – ein puristischer Sound, der sich aus Rock’n’Roll, Blues, Soul, Contry, Folk. Latin und Gospel speist und etwa 1970/71 en vogue war. Doch so zeitlos, wie ihn die Black Crowes interpretieren, klingt das weder altbacken noch retro, weder independent noch mainstreamig. Gerade wieder frisch refomiert und im Frühsommer 2006 schon mit dem aktuellen Livemitschnitt freak and roll … into THE FOG (siehe ME-Juni-Ausgabe) auf DVD präsent, folgt nun eine Rarität aus dem Archiv. Die 1995 noch im VHS-Format erschienene On-The-Road-Doku who killed that BIRO ON YOUR WINDOW SILL … THE MOVIE erlebt ihre Digital-Premiere um diverse Bonus-Segmente ergänzt und zielt formal deutlich auf ein übergroßes Vorbild: GIMME SHELTER, die turbulente Dokumentation der 69er-US-Tour der Rolling Stones inklusive Altamont-Katastrophe. Die Kamera begleitete die gerade ihren internationalen Durchbruch verdauende Kapelle bei Konzerten und zeigt dabei vor allem Musiker, die mit Leib und Seele bei der Sache sind. Dazu gesellen sich Impressionen von den Aufnahmen des zweiten Albums THE SOUTHERN HARMONY AND MUSI-CAL companion, diverse Videoclips, einmal MTV Unplugged, rare Montagen, einige Interviews und jede Menge hysterischer Backstage-Passagen. Ein rundes Paket. Und allemal besser als Chris Robinsons reichlich seltsame Wir-lassen-uns-scheiden-oder-doch-lieber-nicht-Eskapaden mit Nochgattin und Hollywood-Filmsternchen Kate Hudson, der niedlich scharfen Groupie-Göre aus, ähem. ALMOST FAMOUS.
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