The Chalets – Check In

Ladies first. Dachten sich jedenfalls The Chalets. Bei ihnen singen auch teilweise Jungs, doch im Mittelpunkt stehen zwei junge Damen, die ein besonderes Verhältnis zum Humor haben. Eine heißt nämlich Pee Pee (hört sich im Englischen so an, als ginge jemand kurz auf Toilette), die andere Pony (damit kann ein größeres Geschäft an derselben Stelle gemeint sein). Angesichts solcher Namensvorlieben werden der Phantasie des Hörers Tür und Tor geöffnet. The Chalets sind aber keine reine Fun-Kapelle. Es gilt: Ausgelassenheit ja, Klamauk nein. Die Songs sind klar strukturiert und sehr melodisch. Anfangs läuft eine Drummaschine mit, ca. „Hard To Explain“ von den Strokes. Das New Yorker Kultensemble hat auch sonst seine Spuren hinterlassen, was bestimmte Phrasierungen angeht. Manchmal haben The Chalets aber auch richtig originelle Ideen. Das gilt besonders für den Song „Fight Your Kids“, in dem man einen Beat bewundern kann, der sich verdächtig an dem von John Cougar Mellencamps legendärem Frühhit „Jack & Diane“ orientiert. Alle Achtung. Mutig. Und gelungen. Für das gesamte Album gilt das allerdings nicht. Mitunter führt der Eifer zu halbgaren Tracks I.Sexy Mistake“]. Wenn der Mädchengesang aber voll zum Einsatz kommt wie in „Red High Heels“ und in „Gogo Don’t Go“, ist jeder Widerstand zwecklos. Man sollte also ruhig einmal einchecken und die neue irische Poplinie ausprobieren. Denn was die Band im „Two Chord Song“ von sich gibt, wird sich wohl nicht bewahrheiten. Da heißt es nämlich: „You’ll never see us again“.

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