The Cramps – A date with Elvis

Die Cramps praktizieren ihren morastigen Rockabilly bereits seit zehn Jahren: innerhalb dieser Zeitspanne haben sie neben diversen EPs bisher ganze zwei Langspielplatten produziert — was nicht gerade für einen exzessiven Schaffensdrang spricht. Es scheint, die Cramps verbringen ihre Zeit lieber mit dem Hören alter, obskurer Rock ’n‘ Roll-Singles und dem Betrachten klassischer Horror-Filme …

A DATE WITH ELVIS heißt nun das dritte Studio-Album der Band, die einst die legendären/innovativen Gitarristen Bryan Gregory (wo ist er heute?) und Kid Congo Powers (Ex-Gun-Club, heute Fur Bible) zu ihren Mitgliedern zählte. Heute wirken die Cramps als Trio: Lux Interior (Gesang), Nick Knox (Schlagzeug) und die Gitarristin, Bassistin Ivy Rorschach, der Jeffrey Lee Pierce einst die giftige Liebeshymne „For The Love Of Ivy“ gewidmet hat. „You look like just an Elvis from hell!“, singt der in Ivy verliebte Pierce 1981 und gab damit vor fünf Jahren das Feld frei für das Elvis-besessene Cramps-Werk A DATE WITH ELVIS. Denn erst auf diesem Album spielen Ivy und ihre Freunde einen Song, der sich zum ersten Mal (was die Cramps betrifft) auf den toten Rock-King bezieht: „I’ll be dancin thru theflames, like a devil in disguise, you can hear me sing, but not by satellite“, heißen die Zeilen im surfigen Rockabilly-Stück „Aloha From Hell“.

A DATE WITH ELVIS bietet ansonsten den guten alten Rock ‚N‘ Roll, wie man ihn von Elvis als auch den Cramps gewohnt ist. Sägende Fuzz-Gitarren, pulsierende Baßläufe und fundamentale Schlagzeug-Eskapaden bestimmen das Bild.

Elvis ist tot. Ricky (Nelson) ist tot. Die Cramps springen derweil lebendig in die offenen Gräber der Rock-Veteranen und haben ihren Spaß dabei.