The Cult – Electric
The Cult haben ihren Weg gefunden. Nachdem die Band um Sänger lan Asthury jahrelang sich quasi im Zeitlupentempo bemühte, die klebrige Larve waberiger Gothic-Sounds abzustreifen, bedurfte es letztendlich der Mithilfe des US-Erfolgsproduzenten Rick Rubin (Beastie Boys, Run DMC), um den künstlerischen Durchbruch zu schaffen und endlich das zu werden, was man schon immer sein wollte: die klassische, englische Rock-Band.
Besonders Gitarrist Billy Duffy fühlt sich in diesem neuen Klangbild hörbar wohl und knallt ein hartes Trocken-Riff nach dem anderen heraus, dazu stampft das prominent nach vorn gemixte Schlagzeug wie zu guten alten Hardrock-Zeiten. Alle Soundquellen laut und hämmernd, kein Schnickschnack im Hintergrund – so lautet Rubins Rezept.
Da darf natürlich eine Version des Steppenwolf-Dauerbrenners „Born To Be Wild“ nicht fehlen. Musikalisch eng am Original, verzichtet Astbury allerdings auf den coolen Leder-Sex eines John Kay und packt statt dessen seine ganze Seele mitsamt Stimmumfang in den Standard, ohne das Original damit zu verwüsten. Schon immer hatte seine Stimme an Robert Plant erinnert, und so ist diese LP mehr als ein stilistisches Experiment: Hier ist The Cult in voller Blüte, aufs Einfachste reduziert und voller Möglichkeiten. (6)
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