The Diamonds – Planet Earth

Die Diamonds sind ein Vocal-Trio aus Jamaika, ähnlich wie etwa Culture. Nach einer ziemlich verunglückten Produktion mit Alan Toussaint in New Orleans („Ice On Fire“) haben sie sich nun wieder auf ihre roots besonnen und sind mit Bob Marley’s Sound-Ingenieur Karl Pitterson und guten Begleitmusikern ins Studio gezogen. Pittersons Schwäche für europäisierten Reggae schimmert auf dieser Platte überall durch, ohne die jamaikanische Basis zu sehr zuzudecken. Die Songs der Diamonds zählen zum guten Durchschnitt, und einige Glanzlichter sind auch dabei: „Let The Answer“ etwa, und vor allem „Planet Called Earth“: „We’re living on a planet/ The one called earth“, singen sie „Why can’t we live in love. Man has travelled so far to the moon/ They fly so fast they end to soon/ They aim their hopes oh so high/ A million miles up to sky/ But if we wait on time/ We’ll surely get by.“ Einer der besten Reggae-Titel, die ich kenne.

Es gibt eine Spielart des Reggae, die heißt „Dub Version“. Kaum jemand weiß hierzulande, was sich dahinter verbirgt. Obwohl es da soviel zu entdecken gibt. „Dub“ steht für Platten, für die bereits existierende Originalbänder mit Reggae-Titeln neu abgemischt und überarbeitet werden. Hexenmeister hinterm Mischpult filtern meist den Gesang hinaus und zaubern dann bei den Instrumentalparts mit Echos und Hall, Breaks, Höhen, Tiefen, kurz, mit allen Köpfen, die zur Verfügung stehen. Oft kommt dabei eine äußerst phantasievolle und gewitzte Rockmusik heraus. Die neue LP „Planet Mars Dub“ demonstriert diese Technik beispielhaft. Und Grundlage für diese Platte war natürlich – das Wortspiel im Titel zeigt es schon – „Planet Earth“ von den Diamonds, 3 (Diamonds) 4 (Icebreakers).