The Dice – The dice
Was erhält man, wenn man einen Sänger und Gitarristen aus Bermuda, einen Bassisten aus Manchester und einen Schlagzeuger aus Trinidad in Toronto zusammenführt? Erstaunlicherweise keinen britisch verwässerten Karibik-Cocktail, sondern eine der schärfsten Rock’n’Roll-Bands unter der nördlichen Sonne.
The Dice – in keinerlei Verbindung zu der ehemaligen, gleichnamigen englischen Band – ein Drei-Takter mit Turbomaschine, haut spröden und knochentrockenen Rock raus. Keine Schnörkel und Säusel zuviel. Gary Lima, (g, voc), Hayden Vialva (dr) und Trevor Russell (b) spielen ohne Handbremse und voll geradeaus. Ihre Vorliebe für die frühen Stones und CCR, Hendrix und Led Zeppelin vertuschen sie bei keiner Note.
Noch ein paar Jungs, die den Stones ans Leder wollen – so mögen vielleicht Skeptiker nörgeln. Von den Youngstern aber, die Mick und Keith auf die Finger geschaut haben, sind Lima, Vialva und Russell erstens diejenigen, die am besten ihre Hausaufgaben erledigt haben, und zweitens eine Gruppe, die sich gleichzeitig einen weiterentwickelten Individualismus ans Revers heften kann. Was sie rauspowern, haute Keith von den Socken – und Nick turnte während der Produktion allabendlich in den New Yorker Hit Factory Studios rum; an den Reglerknöpfen drehte kein anderer als Chris Kimsey, seines Zeichens auch Sound-Zauberer bei den Stones.
Das Resultat: bellender und provokativer Rock’n’Roll, der eine unverfälschte Lebensauffassung widerspiegelt. „Maybe VII just drink another margarila/Whose kisses should taste much sweeter?“
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