The Dick Cavett Show – John & Yoko Collection

Uns Deutschen jahrzehntelang vorenthalten: John & Yoko in Plauschlaune.

Obwohl die spektakuläre Verbindung zwischen John Lennon und der japanischen Avantgarde-Künstlerin seit 1968 mannigfach auf Tonträger und Film dokumentiert wurde, zahlen sehenswerte TV-Auftritte des Paares zu den Raritäten. Abgesehen von einem einwöchigen Dauerengagement in der „Mike Douglas Show“ gehören vor allem drei Gastspiele in Dick Cavetts Plauderformat zu den Höhepunkten der Friedensaktivisten. Die liegen nun in voller Länge von 220 Minuten auf einer 2-DVD-Box mit erläuterndem Booklet vor. Dick Cavett, 1969 als Ersatz für das machtige Rat-Pack-Mitglied Joey Bishop gestartet, war jung genug, um sich um die zeitgenössische Rock- und Popelite zu bemühen, die sein Mitbewerber, der ultrakonservative Johnny Carson, mit Wonne ausschlug. So tummelten und lümmelten sich Ikonen der Gegenkultur wie Janis Joplin, Jimi Hendrix, Jefferson Airplane und die Stones auf Cavetts Couch. Der Auftritt von John und Yoko, zum Zeitpunkt der ersten Show am 11. September 1971 gerade mal eine Woche in den USA. war als Einzelfall geplant. Doch der charmant-witzige Host faszinierte den anfänglich recht unsicheren, im Verlauf jedoch merklich entspannter wirkenden Lennon samt holder Gattin so sehr, dass aus angestrebten 45 Minuten mehr als 90 wurden. So wurde die Plauderei über Gott und die Welt unter nahezu strikter Ausklammerung des Themas Beatles, aber inklusive Ausschnitten aus Lennon/Ono-Filmprojekten wie“.Imagine“, „Erection“ und „Fly“ in zwei Teilen gesendet. Lennon flirtet mit Cavett geradezu, auch wenn er seinen berüchtigten Sarkasmus nicht ganz unterdrücken kann. Der Quotenrenner forderte natürlich eine Fortsetzung: Am 11. Mai 1972 gastierten die beiden Kettenraucher im Paket mit Shirley MacLaine noch einmal. Die Stimmung zeigte sich jedoch durch Lennons angekündigte Abschiebung relativ getrübt. Dafür performten sie. begleitet von den funky Elephanfs Memory, sogar zwei Songs im Studio: Lennons „Woman Is The Nigger Of The World“ und Onos „Were All Water“. Unterhaltungswert: unerreicht grandios!

5 MIKE KOHLER >>>

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