The Eagles

The Long Run

Elektra (Warner)

Die neue Eagles-Platte läuft. Mein Bruder fragt: „Wer ist denn das?“ Automatische Antwort: „Das sind die Eagles, die waren mal gut.“ Kann das wirklich sein? Die Jungs haben nun zwei Jahre an „The Long Run“ gearbeitet, die Produktionskosten haben über 500.000 Dollar verschlungen, Bill Szymczyk hat produziert, und nun soll die Platte kein Meisterwerk amerikanischer Rockmusik sein?

Es folgt die Aufzeichnung der Bemerkungen, die ich mir beim Anhören der Platte zu den einzelnen Stücken gemacht habe.

Seite eins:

1. „The Long Run“. Rock, recht gut, recht, frisch, Ohrwurm.

2. „I Can’t Teil You Why“. Schnulze, lahm.

3. „In The City“. Von Joe Walsh, Rock, mäßig.

4. „The Disco Strangler“. Rock. lahm. öde.

5. „King Of Hollywood“.

Seite zwei:

1. „Heartache Tonight“. Rock, gewollt rockig.

2. „Those Shoes“. Rock?, blindes Stück, zu lang.

3. „Teenage Jail“. Blues-Rock, (siehe unten).

4. „The Greeks Don’t Want No Freaks“. Eher ein Costello-Stück.

5. „The Sad Cafe“. Schnulze, ruhig, melancholisch, blutleer.

Wirklich, der einzige akzeptable Titel ist für mich der Titelsong mit einer eingängigen Melodie, gutem Harmoniegesang und einem schönen Slide-Gitarrenspiel von Joe Walsh. Die anderen Titel sind einfach uninteressant oder langweilig und vor allem viel zu glatt. Auch das einzige Stück von Joe Walsh „In The City“,kann man kaum als Lichtblick bezeichnen (ich hoffe auf seine nächste Solo-LP), schon eher sein Gitarrenspiel. „Teenage Jail“ (siehe oben) von der konfusen zweiten Seite fängt eigentlich ganz gut an, obwohl es für die Eagles viel zu hart ist, aber dann kommt Glenn Frey mit seinem quakenden Synthesizer dazwischen und macht das Stück kaputt.

Das Klappcover in edlem Grau sieht einem Grabstein nicht unähnlich. Warum heißt die Platte nicht „The Long Ruin“?