The Fall – The Real New Fall LP
Dass Mark Edward Smith auf seine alten Tage noch einmal mit einer von Anfang bis En-I de berauschenden LP um die I Ecke biegt, hätten wohl selbst die größten Optimisten nicht für möglich gehalten. 44 Minuten voll mit den schönsten Beschimpfungen auf die Welt. Dass The Fall nach langer Durststrecke, nur unterbrochen von dem ein oder anderen Lichtblick, noch einmal an ihre Glanzphase aus der Zeit um 1983/1984 anknüpfen können, ist wirklich ein Wunder. Die komplett runderneuerte Band, bestehend aus Bassist Jim Watts. Schlagzeuger David Milner, Keyboarder Elini Poulou und Gitarrist Ben Pritchard, liefert die perfekte Unterlage für Smiths Hasstriaden. Und die fallen so intelligent, zynisch und irrwitzig wie schon lange nicht mehr aus. In der Tat haben The Fall seit 1998, als Smith die komplette Band wieder einmal feuerte, ihren steinigen Weg mit bewundernswerter Konsequenz fortgesetzt. Schon das letzte Studioalbum, are you are missing winner, zeigte eine deutlich steigende Formkurve. Ursprünglich sollte die neue LP ja „Country On The Dick“ heißen, doch Mark E. Smith war mit dem Sound nicht zufrieden und lief! das ganze Werk noch einmal remixen. So ist die an Anekdoten wirklich nicht arme Geschichte der Band um noch eine schöne reicher. Die zwölf Songs sprühen förmlich über vor Einfallsreichtum und Energie. Besonders hervorheben muss man neben „Theme From Sparta F.C.“ das hart an der Grenze zum Wahnsinn segelnde „Last Commands Of Xyralothep Via M.E.S.“, bei dem Smith kaum noch zu bremsen ist. Ungewöhnlichster Song ist jedoch das für The Fall geradezu zurückhaltend arrangierte „Open The Boxoctosis #2“.
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