Die New Yorker kehren nach elektronischen Experimenten zurück zum bodenständigen Americana.

Der Weg der Felice Brothers führte von den Catskill Mountains in die U- Bahn-Stationen New Yorks, von da in die Konzerthallen und Hitparaden und nun zu ihrem bereits zehnten Album in neun Jahren. Das ist viel Stoff; da lässt es sich kaum verhindern, dass sich immer wieder ein paar beliebige Songs untermischen. Davon bleibt auch FAVORITE WAITRESS – aufgenommen im vergangenen Winter im Studio von Conor Oberst und Mike Mogis in Omaha/Nebraska – nicht verschont, aber unauffällige Lieder wie „No Trouble“, die rumpelnde und dissonante Nummer „Woman Next Door“ oder „Alien“ bilden die Ausnahme.

Eines aber haben die insgesamt dreizehn Kompositionen gemeinsam, kehren sie doch zu den traditionellen Klängen des Folk, Roots-Rock oder Country zurück. Der Ausflug in elektronische Gefilde inklusive Beats, Soul, HipHop oder Dancehall scheint beendet. Auf FAVORITE WAITRESS gibt es gute Hausmannskost. Am auffälligsten sind dabei Songs wie „Lion“ mit seinen Pogues-Zitaten, das dezent mit Postrock untermalte „Saturday Night Alone“, vor allem aber das bezaubernd sakrale „Constituents“, das von schweren Keyboards getragen wird.

Schade, dass es nicht zu mehr reichte, denn die bunten Soundkleckse des letzten regulären Albums CELEBRATION, FLORIDA hatten etwas Erfrischendes, waren ein Statement, mehr als nur eine Folkband zu sein.