The Free
Highway
„Highway“ ist nun mittlerweile das vierte Album der englischen Vier-Mann-Formation Free. Nachdem sie drei Jahre lang ausschliesslich in Undergrognd-Kreisen bekannt gewesen waren, trafen sie vor etwa einem Jahr mit „All Right Now“ genau ins Schwarze. Der Erfolg dieser Scheibe sicherte den Free nicht nur weltweiten Erfolg, er bescherte ihnen auch ein völlig neues, kommerzielleres Publikum. Und war „All Right Now“ damals der erste Schritt zur kommerziellen Musik hin, so ist das neue Album die totale Weiterentwicklung in eben dieser Richtung. Dies ist jedoch keineswegs im negativen Sinne gemeint, denn was kommerziell ist muss nicht immer Mist sein. Jedenfalls nicht im Falle der Free und ihrer neuen Scheibe. Den grössten Anteil am Gelingen der Platte hatten zweifellos wieder Pauli Rodgers und Andy Frazer. Pauls rauhe, eigenwillige Stimme sorgt wie immer für die unverkennbare eigene Note, die den Free-Sound von dem anderer Gruppen unterscheidet. Und ohne Andy wären die Free auch aufgeschmissen, denn bekanntlich ist er derjenige, der sein Instrument am vortrefflichsten beherrscht. Auf der Bühne immer der Zurückhaltendste, macht er auf „Highway“ aus seinem Können keinen Hehl. Auch die meisten Kompositionen und Texte gehen auf Rodgers und Frazers Konto.
„The Stealer“, zweiter Titel der A-Seite, ist einer der Höhepunkte der Platte. Kein Wunder, dass die Free diese Nummer als Nachfolger für „All Right Now“ gewählt und auf eine Single gepresst haben, besonders gut fallen hier auch wieder die Vocals auf, die einen sogar den recht einfältigen Text vergessen lassen. Das gleiche gilt für die zweite Nummer der B-Seite, „Ride On Pony“, auch eine Nummer im typischen Free-Sound und ein Titel, der ebenso sichere Hitchancen gehabt hätte wie „All Right Now“ und „The Stealer“.
Am besten gefallen mir „Be My Friend“! und „Love You So“, beides langsame, betont rhythmische Stücke, auf denen Andy Frazer Piano spielt. Eigentlich gibt es an der Platte wenig auszusetzen, denn sämtliche Titel werden auf eine so perfekte, professionelle Weise serviert, dass man nur staunen kann. Das einzige, was mich etwas stört, ist! eine gewisse Monotonität erstens iml Rhythmus und zweitens, was das Repertoire betrifft. Aber ich sehe ein. dass esl für eine Gruppe, wie die Free, schwer! sein wird, sich davon zu lösen. Schade, denn mit etwas mehr Abwechslungs-1 reichtum hätte mir „Highway“ noch viel besser gefallen.
Weitere Nummern: The Highway Song, I On My Way, Sunny Day, Bodie, Soon I Will Be Gone.