The Ian Gillan Band – Child In Time
Hurra, wir haben noch ’ne Deep Purple! Ian Gillan, in Geldnot geratener Ex-Deep Purple-Sänger, engagierte sich den Gitarristen Ray Fenwick (ex-Spencer Davis), den Bassisten John Gustavson (er half mal bei Roxy aus), den ex-Velvet Underground-Drummer Mark Nauseef und als Keyboardmann Mike Moran. Was diese Ian Gillan Band produziert, ist durchschnittlicher Rock mit starkem Purple-Touch. Daß Ian seinen Gesangsstil nicht ändert, ist klar, wer verzichtet schon auf sein Markenzeichen. Allerdings legt er mittlereweile mehr Wert auf Technik und Artikulation. Bei den anderen vermisse ich jede Spur von Personality. Besonders Ray Fenwick scheint ein echtes Chamäleon zu sein. Die Musik ist nach altem Muster gestrickt: schleppender, stampfender Rhythmus, Chorpassagen, uninteresante Längen leisen Gitarrengeplänkels. (Das sind immer diese Ruhepausen, ehe es wieder höllisch los geht). Zum Glück nervt Fenwick nicht so penetrant wie Blackmore. Eine der wenigen Ausnahmen, an denen etwas gefeilt wurde, ist „Down The Road“. Glanzstück der LP ist natürlich der übergebügelte Purple-Klassiker „Child In Time“; eine vergleichsweise gepflegtere, technisch verbesserte Neuauflage. Ian Gillan klingt kontrollierter (seine Stimme klettert wie es scheint heute noch höher). Ich finde dieses abgeschliffene „Child“ auch ganz hübsch. Aber trotzdem: Für meinen Geschmack war diese LP überflüssig. Doch keine Angst, sie wird genügend Liebhaber finden. Da die Platte für mich absolut keinen Wert hat, überlasse ich Euch das Urteil.
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