The Jimi Hendrix Experience :: Rock
Mit dem CEuvre keines anderen Musikers wurde so viel Schindluder getrieben wie mit dem von Jimi Hendrix. Über drei Dekaden wurde das hinlänglich bekannte Material des 1970 verstorbenen Sängers und Gitarristen immer wieder in oft erstaunlich schlechter Tonqualität verwurstet. Während dessen verstaubten in den Archiven Alternative Takes von Klassikern wie „Hey Joe“,“Foxy Lady“, „Little Wing“ oder“Spanish Castle Magic“. Nach zweieinhalb Dekaden der Leichenfledderei klärte sich die rechtliche Situation Mitte der 90er zugunsten des Hendrix-Clans (Vater AI und Halbschwester Janie). Seither zeichnet Janie für sämtliche Hendrix-Releases verantwortlich. Mit dem 4-CD-Digibook-Set THE JIMI HENDRIX EXPERIENCE setzt sich die vorbildliche Veröffentlichungsreihe der Hendrix-Family fort: Wie schon zuvor arbeitete Janie mit alten Weggefährten des Gitarrengottes – wie Toningenieur Eddie Kramer. Die vier Silberlinge zeigen mit 56 Tracks Hendrix’alternatives Schaffen auf: Von der Geburt der Experience im Spätherbst 1966 bis hin zu den letzten Studio-Sessions in den New Yorker Electric Lady Studios, kurz vor seinem Tod am 18. September 1970. Ein 80-seitiges Farbbooklet enthält ein ausgezeichnetes Essay von Hendrix-Koryphäe Dave Marsh und Song-To-Song-Notizen von John McDermott. Zum Teil handelt es sich bei den nach akribischer Suche gefundenen musikalischen Schätzen auf THE JIMI HENDRIX EXPERIEN-CE um dramatisch veränderte Versionen der Originale. Wie etwa Outtakes der Alben ARE YOU EXPERIENCED, AXIS: BOLD AS LOVE, ELECTRIC LADYLAND und THE FIRST RAYS OF THE NEW RISING SUN belegen. Am 3. April 1967 entstand in einem einzigen Take in den Londoner Olympic Studios ein simpel als „#3“ abgelegter Titel -ein famoser Track derAREYOUEXPERIENCED-Sessions. Am folgenden Tag wurde am gleichen Ort das auf Josea/Kings Standard „Rock Me Baby“ basierende Instrumental „Here He Comes (Lover Man)“ aufgenommen. Verblüffend in Tempo und Struktur klingen Demoaufnahmen von „Sweet Angel“ (1967), sowie das verspielte „Somewhere“ (1968). Erst Jahre später sollten sich beide Aufnahmen in modifizierter Form als „Angel‘ und“My Friend‘ auf regulären Alben wiederfinden. Von historischem Wert ist eine in All-Star-Besetzung (u.a. Jack Bruce, Buddy Miles) eingespielte Version von Van Morrisons „Gloria“, der mit den Ronettes intonierte „Earth Blues“ sowie der semi-akustische“Country Blues“. Mit dem großen Krach während der ELECTRIC LADYLAND-Sessions kam es zum künstlerischen Wendepunkt: Zuerst trennte sich Manager und Produzent Chas Chandler im Streit von Hendrix. Wenige Monate später schied Bassist Noel Redding nach heftigem Disput mit Jimi über den xten Take zum komplizierten Arrangement von „Gypsy Eyes“ aus. Kurz darauf löste sich die Experience auf. Den Platz Reddings nahm Hendrix’Army-Kollege Billy Cox ein. Zur Jahrzehntwende 1969/70 präsentierte der Workaholic sein neues Trio Band Of Gypsys mit Bassist Cox und Drummer Buddy Miles. Doch das mit drei schwarzen Musikern besetzte Line-Up stieß mit epischen Improvisationen beim Publikum auf Unverständnis. Auf Druck seines Managers Mike Jeffreys reformierte Hendrix im Frühjahr 1970 die Experience mit Ur-Schlagzeuger Mitchell und Billy Cox. Nur wenige Monate vor Hendrix’Ableben entstanden in den Electric Lady Studios luftige, Jazz- und Soulinspirierte Aufnahmen („Night Bird Flying“,“Cherokee Mist“). Abgerundet wird die Werkschau mit teils unveröffentlichten, teils lange nicht mehr erhältlichen Live-Aufnahmen aus dem Pariser Olympia, vom Monterey Pop Festival (beide 1967), aus dem Los Angeles Forum, der Royal Albert Hall (beide 1969), dem Berkeley Community Theatre.aus Maui, Hawaii, und vom Isle Of Wight Festival (alle 1970).-» www.jimi-hendrix.cani
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