Die Kinks sind keine Supergruppe. Trotzdem zählen sie zu den ältesten Bands Grossbritanniens. Dass es sie heute noch gibt, haben wir vermutlich Raymond Douglas Davies zu verdanken. Mit seinem unerschütterlichen Humor, seiner Fähigkeit, über sich selbst lachen zu können und seinen zynischen Lyrics ist er DER Entertainer aus dem Bilderbuch der Showgeschichte. Auch auf der neuen Kinks-Doppel-LP ‚Everybody’s In Showbiz – Everybody’s A Star‘ spielt Ray die Hauptrolle. Seine Texte, die im Laufe der Jahre das Image der Kinks geprägt haben, beschäftigen sich mit dem Alltag einer berühmten Rockgruppe. Ziemlich sarkastisch besingt er das Leben „on the road“: schlechte Hotels, mieses Essen, ein noch mieseres Publikum. Er kritisiert die Plastikfiguren des Showgeschäfts, schildert seine eigene Situation als Popmusiker und macht sich über den Erfolgskampf der Gruppen untereinander lustig. Am besten gelingt ihm das in ‚Celluloid Heroes‘, ‚Unreal Reality‘ und ‚Sitting In My Hotel‘, drei Tracks der ersten, im Studio aufgenommenen LP. Diese Platte enthält übrigens nur neue Kompositionen. Ebenfalls sehr gut sind ‚Here Comes Yet Another Day‘, eine Hard-Rock-Nummer, ‚Motorway‘, ein Song mit Country-Rock-Atmosphäre, und das von Dave Davies gesungene ‚You Don’t Know My Name‘. Die zweite Platte wurde Ende 1971 live in der New Yorker Carnegie Hall aufgenommen. Man beginnt mit Top Of The Pops‘, einem Stück in dem Ray den Aufstieg einer Gruppe zur ‚Number One Band‘ schildert. Höhepunkte sind ‚Acute Schizophrenia Paranoia Blues‘ und ‚Muswell Hillbillies‘. Weitere Titel: Maximum Consumption, Hot Potatoes, Supersonic Rocket Ship, Look A Linie On The Sunny Side, Brainwashed, Mr. Wonderful, Holiday, Alcohol, Banana Boat Song, Skin And Bone, Baby Face, Lola.