The Mae Shi
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14 Songs auf 46 Minuten verteilt, das mag für eine durchschnittliche Band ein unauffälliger Wert sein, im Falle von The Mae Shi aber hätte man bei der Marke 46 durchaus 30 Tracks erwarten dürfen, gnadenlos zuckende Rock’n’Roll- Quickies, die in nullkommanichts verbrennen und als Rauchfahnen unsere Hirne verpesten. Vorbildlich ausgeführt auf der 2004-er Horror-Suite TERRORBIRD. Bisher ging’s bei den L.A.-Electro-Punk-Avantgardisten selten über die zwei Minuten hinaus, das war Teil der Fuck-Rock-Ästhetik, die die Band mit selbstgebauten, lichtaktiven Synthies, mit Zehn-Dollar- Keyboards und kaputten Lautsprechern bis zur Schmerzgrenze trieb. Diesmal sind’s also 14 Tracks geworden, und sie markieren eine deutliche Annäherung an jenen Teil der Indie-Rock-Gemeinde, der sich für Platten von Deerhoof, Xiu Xiu und Best Fwends interessiert, um nur mal ein paar best friends von The Mae Shi zu nennen. Damit lässt sich dann nicht mehr der „gute Rock- Geschmack“ der letzten Jahre unterminieren (also alles von den Strokes bis zu Maximo Park), The Mae Shi sind einen Schritt weiter gegangen und legen Rock als Latin Trash oder Computer- müll auf ihren Festplatten ab und haben das Talent, darüber und darunter unsere Lieblingslieder von morgen zu singen. Mitten in diesem High-Energy-Programm tut sich mit „Leech And Locust“ eine Drei-Minuten-Epik auf, eröffnet von Stop-and-go-Gitarren, beendet von einem Männergesangsverein auf schlechten Drogen. Danach ein Elektropophit fast aus dem Bilderbuch, „Run To Your Grave“. So soll es sein.
Frank Sawatzki – 21.02.2008
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