The Mighty Diamonds – Deeper Roots

Die Diamonds heißen also wieder Mighty Diamonds, und auch sonst haben sie einige Schritte zurück getan, der Plattentitel deutet das an. Sie haben sich wieder auf den traditionellen Roots-Reggae besonnen, nachdem sie sich vor allem mit dem Album „Ice On Fire“ in ziemlich poppige Gefilde vorgewagt hatten. Schon ihr letztes Album „Planet Earth“ ging zurück in Richtung Roots. Außerdem bedeutet „Deeper Roots“ die Rückkehr in das berühmte Channel One Studio zum alten Diamonds-Produzenten Joseph Hoo Kim. Noch etwas ist bemerkenswert: Dies ist endlich eine Platte, auf der Robbie Shakespear und Sly Dunbar nicht mitspielen! Und schließlich: Das Album enthält eine zweite Platte mit den Dub-Versionen der zehn Titel. Von „Planet Earth“ gab es ja auch schon eine hervorragende Dub-Platte. die man aber extra kaufen muß: „Planet Mars Dub“.

Ich weiß nicht, ob es mir nur so vorkommt, aber daß Robbie und Sly diesmal nicht dabei sind, macht sich irgendwie bemerkbar: alles klingt ein wenig unverbrauchter. Die Stimme von Lead-Sänger Donald Shaw und der klare, manchmal klagende Harmoniegesang von Fitzroy Simpson und Lloyd Ferguson ergeben den charakteristischen Sound der Mighty Diamonds. Neben einigen nur mäßig guten Stücken wie „Diamonds And Pearls“ oder „Be Aware“ haben sie eine Menge recht starker Songs mit schönen Melodien geschrieben. Beispielsweise: „Dreadlocks Time“, „Two By Two“ und vor allem „Bodyguard“, das es auch auf 12-inch-Single gibt. Recht gut gefällt mir auch die Dub-Platte, obwohl es besonders auf der ersten Seite außer einigen auffälligen Dub-Effekten eigentlich Instrumental-Reggae ist. Etwas mehr passiert da schon auf Seite zwei.

Ihre Debüt-Platte „Right Time“ erreichen die Mighty Diamonds mit „Deeper Roots“ wohl nicht; aber dafür hat sie ein schönes Cover, in dem auch noch zusätzlich eine Dub-Platte steckt. Was wollen I & I mehr?