The Motors – Tenement Steps

Nach ihrem ersten Album, das ich noch heute gerne höre, entpuppten sich die Motors-Köpfe McMaster und Garvey schnell als die Chapman/Chinns der Punk-Bewegung. Maßgeschneiderte Hits zu Tode produziert aber von kolossalem kommerziellen Erfolg. Dann haben sie sich aufgelöst. Was soll ich zu diesem „Comeback“ sagen? The Motors haben nicht etwa Enthaltsamkeit geübt, sondern ohne Beschränkung und Scham zugeschlagen. Und sie haben dabei, weder an Themen („Modern Man“), noch an Studioeffekten etwas ausgelassen, was nicht Verführung wäre. Hier könnten ebenso die Genesis mal wieder einen guten Tag gehabt haben aber auch Disco-Produzent Georgio Moroder Rockambitionen, und Phils Spectors Schallmauern schrumpfen neben denen der Motors zu winzigen Gartenzäunen. Easy Listening, Mainstream-Rock, der perfekt ausgeklügelt ist. Nicht die Idee, sondern der Profit war hier im Studio Wortführer. Und so trifft das Mode-Thema „Metropolis“ weniger die beängstigende Mensch-Maschine als vielmehr das langweilig komfortable Motor-rama. Viel Lärm um nichts.