Eine Mountain-Goats-Platte fühlt sich immer an wie das Zuhause, aus dem man vor vielen Jahren ausgezogen ist in die Fremde. Und wenn wir dann heimkommen zu den Eltern und den alten Freunden, ist es, als seien wir nie fort gewesen. Und genauso geht es uns bei jedem neuen Album, das John Darnielle mit seinen musikalischen Partnern aufnimmt. Da ist dieses vertraut-zarte Hineintasten, gepaart mit einer solchen Melancholie, ja eigentlich Traurigkeit, die der eigenen Verzweiflung in allem so sehr entspricht. Songs wie „Half Dead „, „Get Lonely“ und „Song For A Lonely Giant“ spiegeln unsere Einsamkeit wie kaum etwas anderes. Und gleichzeitig gibt diese Musik Hoffnung, denn wenn sie manchmal unvermittelt schneller und lauter wird, dann begehren The Mountain Goats, begehrt der geniale Songwriter John Darnielle auf, gegen den Schmerz und überhaupt alles, was uns quält. Allein mit seiner Gitarre oder begleitet, vor allem von Franklin Bruno, seinem Partner bei den Extra Glenns, und Peter Hughes, der ihn am Bass so wunderbar ergänzt. Diese Songs, diese zarten, kleinen Indie-Folk-Pflänzchen, sollte jeder pubertierende Teenager hören, denn sie werden ihn wappnen für das Leben, für das Erwachsenwerden. Und wir Alten lassen uns nach Hause bringen von den Mountain Goats. VÖ. 25.8.

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