Die Outlaws, Floridas Aushängeschild für kernigen Country-Rock, haben sich mit ihrem vierten Album auch bei uns endlich etabliert. In den USA gehören sie schon längst zu den ganz Großen. Und jetzt, wo es Lynyrd Skynyrd leider nicht mehr gibt, bleiben uns neben Dickey Betts nur noch die Outlaws als eine der Südstaaten-Bands, die sich konsequent an ihr musikalisches Konzept halten. Das vorliegende Live-Album war eigentlich schon längst fällig, denn die Outlaws sind eher eine Live-Band. Die Arrangements auf ihren Studio LPs sind so gehalten, daß sie sich live genauso spielen lassen. Insofern bringt diese Platte eigentlich nichts Neues. Die sechs Musiker liefern sich gewaltige Gitarrenund Rhythmus-Schlachten, die sich sehen lassen können. Da, sitzt jeder Ton am anderen, und manchmal zittern die drei Lead-Gitarreros über die Bühne, daß die Gehörgänge kaum folgen können. Die Outlaws spielen so schnell, als ob sie es eilig hätten, zum nächsten Gig zu kommen. Lediglich bei den Songs, die in Miami aufgenommen wurden, geben sich die Herren etwas geduldiger. Denn da sind sie ja schließlich zu Hause.