The Posies – Every Kind Of Light

Sieh an, The Posies mal wieder. Die Band mit dem wohl niedlichsten Namen im Rock. Die mit gelegentlich lustigen Einfällen – etwa den, ihr erstes Album failure und ihr lange Zeit letztes aus dem Jahr 1998 Sucess zu nennen. Die Herrschaften hatten keinen allzu grollen Erfolg, aber dafür gilt das Album Frostino On The Beater als Perle im unterrepräsentierten Genre des Power-Pop der 90er. Ken Stringfellow, neben Jon Auer zweite Hautperson in dieser Band, ist ja seit längerem auch Tourkeyboarder von R.E.M. und fiel erst Ende vergangenen Jahres mit seinem Soloalbum Soft Commands auf. Weshalb die Rückmeldung der Posies zum jetzigen Zeitpunkt vielleicht etwas überrascht, aber nun denn. Die Eleven von Big Star haben richtig Lust, nicht umsonst hat man als Titel für den ersten Track“.It’s Great To Be Here Again!“ gewählt. Die Freude über die Wiedervereinigung von Auer und Stringfellow findet nachfolgend in gleich mehreren melodischen Pretiosen ihren Niederschlag, die allein schon die Anschaffung dieses Albums wert sind. Den Song „Conversations sollte Stringfellow ruhig seinen Teilarbeitgebern von R.E.M. vorspielen, vielleicht bekommen sie dann wieder ein bißchen mehr Mumm. Einfach nur schön sind das an Prefab Sprout erinnernde „Last Crawl“ und die Pop-Voünarkose in „Love Comes“. Das Problem bei den Posies ist nach wie vor ihre Diskontinuität. Es gibt Momente absoluter Brillanz, aber auch solche, in denen die sprichwörtlichen Pferde mit ihnen durchgehen. Grunge hat es in ihrer Heimatstadt Seattle ja genug gegeben, da besteht eigentlich kein Grund, mit „Second Time Around“ in die Krachoffensive zu gehen. Aber so etwas passiert, wenn es zwei gute Songschreiber in der Band gibt und die Bedürfnisse von beiden voll befriedigt werden müssen. Die Kehrseite: Das ganz große Posies-Meisterwerk ist Every Kind Of Light dann doch wieder nicht.

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