The Psychedelic Furs – Forever Now

„Yesterday’s there and I {all on the for ever der Sänger Richard Butler im schönsten Furs-Song über leeren Humor/Lügen und Schlangen in schwarzen Pelzen/über Parties. Titel: „Rund And Run“. Soviel Vergangenheit (Vergangenes?) wie möglich kräftig einatmen und mit den eigenen/bläulichen Farben vorsichtig/ stockend aushauchen. FOREVER NOW. Für Butler heißt die Vergangenheit gegenwärtig MAGICAL MYSTERY TOUR The Beatles – sagt er. Blumen-Arrangements mit verdeckten Kapseln.

Das dritte Psychedelic-Furs-Album ist ein Meisterwerk – nicht, nur was die Arrangements der einzelnen Stücke betrifft (hier steht es in keiner Weise im Schatten der ABC- und Dexy’s-Höhepunkte) – nein – auch was die Tranen/Wolken angeht: ,It’s rainingin my head, But no tears come down… The orchestra’s playing it, so very loud. And I’m biting my nails, Until sleep comes around.“ „Sleep Comes Down“, weich, in Streicher gebettet, durch’s Cello aufgeweckt. Ein romantischer Cocktail.

FOREVER NOW hat einen klaren, individuelleren Sound als die beiden im Wall-Oi-Sound produzierten LP-Vorgänger. Die harten Flüsse der Rhythmus-Gitarre und des Saxophons haben einem melodiöseren, in sich vielfältigeren Klangbild Platz und Raum gegeben (obwohl jetzt der Gruppenname auf dem Cover das FÜRS betont, ist dieses Werk psychedelischer als ihre Debüt-LP und TALK TALK TALK, der Nachfolger).

Die Daten: Der Rhythmus-Gitarrist und der Saxophonist sind nicht mehr dabei; die Band: R. Butler, John Ashton (Gitarren), T. Butler (Bass) und Vince Ely (Drums). FOREVER NOW wurde in Amerika aufgenommen, produziert von Todd Rundgren, der auch bei den Bläser-Arrangements half und selbst Keyboards/Marimbas spielt. Zwei Bläser und eine Cello-Spielerin sowie Flo + Eddie als Hintergrundsänger kommen dazu.

Todd Rundgren hat präzise akzentuiert: von den wirbelnden Bläser-Einsätzen in „Danger“ („Wake up it’s a light“) über den verregneten Schmalz in Butlers reichem Gesang (z.B. in der Ballade „No Easy Street“) bis zu den „Kids In America“/Kim Wilde-ähnlichen Keyboard-Tupfern des Titelsongs.

FOREVER NOW erzählt von Präsidenten und Rollschuhen, vom Weglaufen; FOREVER NOW ist sich der/ einer Realität bewußt (Tagesaktualität) und konzentriert sich gleichzeitig auf eine innere/verinnerlichte Party. „Follow where my mindgoes“, singt Butler in „Love My Way“ (die Single ist auf der LP) und läßt einem keine Wahl… Wende dich dem Kopf entgegen – dann zerfallt das Banale!