The Ramones :: Weird Tales Of The Ramones

Punk: Fun, Fun, Fun till Daddy takes the CD-player away!

„Sie können ihre Instrumente nicht spielen“, „Sie kennen nur drei Akkorde „, „Alles tont gleich“ – drei von zahllosen Kritikerstimmen weltweit, die sich 1976 beim Rezensieren des ramones betitelten Debütalbums den Ärger von der Kunstkennerseele schrieben. Tja, nach dem ganzen heiligen Pomp um auf Kokain abgehobene Rockstars und deren schmierige Konzeptalben in den frühen 70er Jahren mußte einem als seriöser Musikjournalist angesichts solch grober Mißtöne ja der Magensaft hochkommen. Doch die Pophistorie revidierte ja schon öfters vorschnell geäußerte Meinungen. Wenig Trost für die drei mittlerweile verstorbenen Originalmitglieder, Joey Ramone [Jeffrey Hymanl, Johnny Ramone Uohn Cummings) und Dee Dee Ramone (Douglas Colvin), sowie den noch einzigen Überlebenden, Tommy Ramone (Thomas Erdelyi). Über die vergangenen Jahrzehnte entwickelten die aus dem New Yorker Stadtteil Forest Hills, Queens, stammenden Ramones Ikonenstatus. Seither gelten die mit zerissenen Jeans, T-Shirts, Lederjacken, Turnschuhen und Pilzköpfen uniform ausgestatteten fantastischen vier als die Prototypen des Punk energisch druckvoll auf die Akkorde E, A und D konzentriert. Das Quartett, das seinen Namen einem Pseudonym Paul McCartneys entlehnte und im Laufe der Jahre mancherlei Fluktuationen erlitt, neigte trotz des Niederwalz-Sounds nie zur sinnlosen Destruktivität. Mochten sie auch den „Blitzkrieg Bop“ fighten. frech behaupten „Now I Wanna Sniff Some Glue“ oder vehement „I Wanna Be Sedated‘ fordern – die Ramones stilisierten sich als überlebensgroße Comic-Figuren aus Fleisch und Blut, die sich mit Schlachtrufen wie „Gabba, Gabba. Hey! und „Hey, Ho, Lefs Go!“ als ideale Ablenkung vom Alltag anboten. Eine komprimierte Therapie mit ultraschnellen Gitarrenriffs in knapp zwei Minuten gegen programmatisches Hochhauskids-Syndrom wie Pubertät. Langeweile und Arbeitslosigkeit – klassisches Punk-Terrain eben.Weird Tales Of The Ramones reflektiert mit 85 Songs auf drei CDs sowie weiteren 18. zum Teil raren Promoclips auf einer zusätzlichen DVD rund drei Jahrzehnte Spaß, Spaß und nochmals Spaß – vom ersten Album über das bei Fans und Kritikern heiß umstrittene, von Phil Spector produzierte End Of The Century (’80) bis hin zum ’96er Adios Amigos. Daß auf Weird Tales Of The Ramones auch geniale Soundtrack-Ausflüge wie „Rock’n’Roll Highschool“ (die Ramones in ihrem ersten und einzigen Kinofilm) und „Pet Semetary“, aber auch diverse Single- beziehungsweise Maxisingle-Raritäten nicht fehlen dürfen, ist Ehrensache. In einem 52seitigen Begleitbuch gibt es die „Comic Anthology“ der Ramones – die Geschichte der Band von führenden Comic-Künstlern nachgezeichnet.

www.ramones.com