Da waren dann doch alle mal ganz schön gespannt. The Rascals sind immerhin ja die Band, in der ein gewisser Miles Kane spielt, der als Partner von Alex Turner in The Last Shadow Puppets dieses Jahr schon zu Semi-Berühmtheit gelangten konnte. Kane war da offenbar mehr als Turners Adjutant, denn die Rascals lassen eine ähnliche Vorliebe für galoppierende Western- rhythmen, Twang-Gitarren und allerlei 50er-Rock’n’Roll-Versatz- stücke erkennen. Die bei den Last Shadow Puppets ebenfalls wichtigen Orchesterelemente tauchen hier dagegen nicht auf. Dafür stehen die Rascals mit allen sechs Beinen im Indie-Rock, besonders in dem aus Young Liverpool.Nach Parallelen zu Deltasonics Wegbereitern The Coral muss man nicht lange suchen. In „Bond Girl“, einem der besten Songs, werfen die Frechdachse mit Surf Punk, Garagenrock und Orgel- Psychedelia nur so um sich. Wunderlich wird es, wenn vom Medizinmann erzählt wird, der langsam verrückt wird. Oder von der Galerie des Lasters, in der das Licht ausgeht, Grusel- stimmung aufkommt und sich alles galoppierend schnell in ein Hurenhaus verwandelt. Oder wenn man Bekanntschaft mit einer Kreatur namens „Freakbeat Phantom“ macht. Da wird dem Hörer schon einiges abverlangt. Aber es wird im Opener ja vorgewarnt, wo es heißt: „All aboard our adventure“. Einen kleinen Haken hat die Sache allerdings: Ohne Vorarbeiten von The Coral und den Last Shadow Puppets wäre dieses Abenteuer origineller.

Thomas Weiland – 04.09.2008

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