Crammed Discs/Indigo

Alles Mögliche: Hocheklektischer Soundtrack zum Roman „The Last Werewolf“ – mit Gruselsiegel für den Sonntagnachmittags-Tee

Wie das mit Soundtracks eben so ist: Es wird niemand von einer Filmmusik verlangen, dass sie eine vollkommen vom Film abgekoppelte, in sich funktionierende Platte abgibt. Aber mal ehrlich: Soundtracks sind prima Erinnerungstücke, die wir uns in schwächeren Momenten zulegen, um sie an Sonntagnachmittagen noch einmal zum Tee abzuspielen. Nur zu schnell ergeben sie sich ihrem Schicksal als Regal-Leichen. Nun handelt es sich hierbei ja um einen Soundtrack zum Buch. Glen Duncans Roman „The Last Werewolf“ ist im April erst erschienen. Stephen Coates von The Real Tuesday Weld hat bereits den Duncan-Vorgänger „I, Lucifer“ mit musikalischen Assoziationen bearbeitet, das Spektrum reicht 2011 von modernisiertem Gypsy-Swing über Torch-Songs und klassischen Indie-Pop bis hin zur Jazz-Ballade und Blues-Dekonstruktion. Der Grusel kommt im Kintopp-Sound. Richtig erzählt wird drumherum auch noch, Autor Glen Duncan taucht in den Spoken-Word-Passagen höchstselbst auf. Für Duncan-Fans wird diese eklektische Kollektion ein gefundenes Fressen sein.

Key Tracks: „Wolfman“, „The Hunt“