The Rentals – Seven More Minutes
Die Rentals auf den Spuren der Breeders. Ähnlich wie sich Kim Deals Sideprojekt nach einem Überraschungs-Debüterfolg verselbständigte und die Pixies abhängte, hat jetzt auch Weezer-Bassist Matt Sharp die Flucht nach vorne angetreten. Klang das Debüt THE RETURN OFTHE RENTALS noch wie ein Wochenend-Moog-Funprojekt unter Freunden, so hat Sharp jetzt seine Kräfte anscheinend vollends für die Rentals gebündelt. Und da die Auszeit von Weezer vorerst kein Ende zu finden scheint, muß Sharp auch keine Powerpop-Interessenkonflikte fürchten. Dies führt dann zu mit beiden Armen rudernden Frontalknallern wie „Getting By“ oder den Gary-Numan-meets-Chumbawamba-Heuler „The Cruise“, bei dem Miki Berenyi von Lush gesangliche Hilfestellung leistet. Überhaupt Gastsänger: Waren beim Debüt noch die beiden That Dog.-Haden-Schwestern mit von der Partie, so wurde die Liste diesmal merklich aufgepeppt. Dämon Albarn (Blur), Donna Matthews (Elastica) und Tim Wheeler (Ash) hinterließen ihre nicht ganz unbekannten Fußspuren. Diese zwischen New Wave-Nostalgie, Gute-Laune-Powerpop und Melancholie schwankende Platte ist für alle, die sich gerne mal gegen das Erwachsensein wehren und die Stereoanlage im Auto auch mal bis zur Übersteuerung aufdrehen, wie es sonst nur die Bum-Bum-Techno-Freaks mit den billigen Sonnenbrillen tun.