The Rubinoos – Paleophonic

Es muss wohl zu der Zeit gewesen sein, als Autos Straßenkreuzer hießen, Heckflossen hatten und mächtig viel Chrom, oder? Nö, es war später, als sie in den Tanzkapellen alle Pilzkopf und putzige Anzüge trugen. Wie bitte? Noch später? Genau,die 70er waren’s, als man zum ersten Mal von den Rubinoos aus San Francisco hörte und ihrem dreiminütigen Power Pop (nicht lachen, das hieß damals so), zusammen mit Greg Kihn und dem Wiehießernochgleich von Berserkley Records, Vier coolen kleinen Plattenfirma. Oh Mann,“those were the days“, wie man so schön sagt. Und jetzt sind die Rubinoos zurück, nicht gerade das Comeback, das man ganz oben auf der Liste hatte. Aber was soll’s? Power-Pop-Perlen haben stets Konjunktur und überhaupt: Zeigen Sie mir einen Menschen, der bei „You Don’t Know Her“ oder „Perfect Stranger“ nicht dahinschmilzt, bei „Can I“ oder „No More Where She Came From“ nicht mitswingt und bei all den anderen Zuckerstückchen von PALEOPHONIC lieber seine Miesepetrigkeit kultiviert, und ich zeige Ihnen einen Menschen mit Ohren aus Gusseisen und einem Herzen aus Stein. Wir anderen denken an die drei magischen M – Merseybeat, Monkees und Musicbox -, ärgern uns, dass die CD für Cabrio und Baggersee zu spät kommt, legen uns daheim neben die Yukka-Palme, singen lauthals „Pursuit Of Happiness“ mit – und träumen vom Frühling. Welcome back, Rubinoos.