The Star Spangles – Bazooka!!!

Wenn man das Debüt von den The Star Spangles auspackt, glaubt man zunächst an ein Späßchen. Die wollen uns doch verarschen? The Star Spangles? The? Star? Spangles? Mit ihrem Gitarristen Tommy Volume und ihrem Album Bazooka!!! (!!!)? Mit ihren abgeschabten Flohmarkt-Sakkos und bunten Hemden und lustigen Fliegen und ihren schiefen New-York-Dolls-Frisuren? Und einer Coverversion eines Songs von Johnny Thunders und Wayne Kramer? Nun kommt aber mal… Aber es ist kein Späßchen. Und das Platteninfo schwadroniert vom Werdegang der vier (zu schade, dass sie nicht noch alle Spangle mit Nachnamen heißen; wer hat da geschlafen?) als „eine der ärmsten Bands von New York“ und wie sie heute noch viel Alkohol trinken und „unter kargen Bedingungen an der Lower East Side hausen“, die Punkrocker, die ganz die authentischen. Also street credibility, bis der Heroindealer kommt. Von mir aus. Aber dass das alles ziemlich dröge geschrubbtes Garagengerocke ist, gerne auch mit natürlich „rotzfrechen“, aber trotzdem irgendwie faul geklauten Riffs (die Single „Stay Away From Me“ ist eine veritable Rutles-eske Persiflage auf das ganze Garagen-Revival), dazu ein paar Glam-Gesten und – iiih! – Anklänge an End-80er-L.A.-Sleaze-Rock (Dogs D’Amour irgendjemand?), mit viel näseligem Gegröle (für den lebensechten „Eben noch besoffen auf der schimmeligen Couch geknackt, jetzt schon wieder am Mikro, woah-ho!“-Touch) und vielen wirklich nicht guten Songs ist – das steht natürlich wieder nirgends. The Star Spangles: Sie passen so Faust aufs Auge zu all dem, was gerade vermeintlich gefragt ist, dass es nicht gut für sie oder irgendjemand sonst sein kann. Man fragt sich schon, warum man sich Bazooka!!! kaufen sollte, solange die Libertines– und Strokes-CDs noch nicht kaputtgespielt sind. Wissen die selber wohl auch nicht, die Spangles. Aber Capitol dürfte eine vage Vorstellung haben.

>>> www.thestarspangles.com