The Stranglers – Coup De Grace
Man traut seinen Ohren nicht. COUP DE GRACE, der 14. Studio-Longplayer der Stranglers, überrascht mit Elementen,die man einerseits nie erwartet hätte, andererseits auch nicht mehr erwartet hat. Letzteres bezieht sich vor allem auf JJ Burnels Rückkehr ans Mikro, das er (nach Hugh Cornwells Ausstieg) 1990 an Paul Roberts übergab und sich auf COUP DE GRACE mit diesem teilt. Überhaupt scheint der Stranglers-Bassist dieses Album zu einer persönlichen Angelegenheit erklärt zu haben. Deutlich vernehmbar ist dies vor allem bei Stücken wie „You Don’t Think…“, „MissYou“ und „In The End“, die mit eigenwilligen Arrangements und feinen Melodien an Burnels letztes Solo-Album UN JOUR PARFAIT (1988) erinnern. Noch tiefer in die Trickkiste sieht man den Songwriter bei „God Is Good“ greifen. Die „härteste“ Nummer auf COUP DE GRACE dürfte jedoch derTitelsong selbst sein. Hier kann nur durchkommen, wer Kaleidoskop-Brillen mag und psychedelischem Trash nicht gänzlich abgeneigt ist. Alles in allem Pop auf höchstem Niveau.
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